21.11.2013
Vοrtrag Uni Mannheim
Ομιλια στο Πανεπηστημιο Μαννηειμ .
Αρομουνοι, βλαχοι, Γραμμουστανοι, εδεσσα
απο τις Αντικες μεχρι σημερα
Aromunen , Vlachoi, Grammustanoi,Edessa Pella.
Autor Nikos Dimakas


Argyro Dimakas geb. koutroubeli. | | Nikos koutroubelis |
1935 kalivia skidras Geboren 1923 aetomelitsa | | Geboren 1880 ??Grammousta seit 1900 ca in livadia paikon. |

Ich möchte Sie heute gerne auf eine Reise zu den Aromunen mitnehmen.
Sicher haben die meisten den Namen Aromunen noch nie gehört. Die Aromunen, die auch Vlachoi genannt werden, sind ein bis heute unter anderem in meiner Heimat Griechenland lebender Volksstamm, dessen Geschichte ich erforscht habe, und die ich Ihnen gerne erzählen würde.
Prolog
Vor über 200 Jahren schrieb der deutsche Gelehrte Johannes Thunmann in einem Geschichtsbuch folgendes:
„Uns westlichen Europäern sind keine Völker des Weltteils, welchen wir bewohnen, in Ansehen ihres Ursprungs, ihrer übrigen Geschichte und ihrer Sprache so unbekannt als die Albaner und die Wlachen. Und doch sind es Hauptvölker; alte wichtige Hauptvölker, die ein jeder Geschichtsforscher zu kennen wünschen sollte: deren Geschichte eine große Lücke in der älteren und neueren europäischen Geschichte ausfüllen würde. Aber sie spielen jetzt keine Hauptrolle mehr, sie sind untertänige Völker, sie sind unglücklich: und der Historiker ist oft eben so ungerecht, als der gemeine Mensch: er verachtet den, der nicht im Glücke ist“


Die Aromunen in der Antike von 500 bis 368 v.Chr. | Die Aromunen in Epirus und Makedonien von 367 bis 36 v.Chr. |
Die Aromunen waren ein Volk, das unter dem damals größten Volk, den Thrakern gelebt hat. Es gab verschiedene Stämme in verschiedenen Orten unter dem thrakischen Imperium. Es wurde eine Sprache gesprochen, das Thrazische. Von dieser Sprache ist keine Schriftform überliefert. In dieser Zeit gelang es einem dieser thrakischen Stämme, mehrere Stämme, die im Gebiet der Ägäis und dem adriatischen Meer lebten, zu einigen und einen einzigen Staat mit einer Regierung zu bilden. Dies war die Geburtsstunde Makedoniens. Noch heute bekannte Namen aus dieser Zeit sind Philipp II und sein Sohn Alexander der Große. | Nach Philipp dem Zweiten (369 bis 336 vor Chr.) übernahm sein Sohn Alexander, der später den Beinamen „der Große“ erhielt, Makedonien. Obwohl er nur 13 Jahre von 336 bis 323 v.Chr. regierte, konnte er die Macht Makedoniens über die ganze Balkan-Halbinsel, Persien, Phönizien, Ägypten, Palästina und Mesopotamien bis nach Indien ausdehnen. Die Aromunen waren zu dieser Zeit Söldner in der makedonischen Armee unter Alexander dem Großen. Noch heute kann man in Vergina in Nordgriechenland Ausgrabungen aus der Zeit Philipps des Zweiten mit den sogenannten Königsgräbern bewundern. Ebenfalls in Nordgriechenland sind in Edessa und Pella Ausgrabungen aus der Zeit zu finden. |

Römische Zeit von 36 v.Chr. bis 395 n.Chr. | Byzantinische Zeit von 396 bis 1453 n.Chr. |
Griechenland war von den Römern besetzt und eine Provinz des Römischen Reiches. Es wurde jedoch nicht romanisiert, sondern behielt seine, auch von den Römern geschätzte, Schriftsprache bei. Im restlichen Balkan wurde jedoch das Lateinische als Sprache übernommen. Die Gründung der ersten römischen Siedlungen in Illyrien und Epirus erfolgte in der Zeit als König Pyrrus Herrscher in Illyrien und Makedonien war (279 – 272 v.Chr.). 100 Jahre später wurde die aromunische Sprache eingeführt. Diese Sprache wird Also seit rund 2300 Jahren noch immer gesprochen. Im Jahr 168 v.Chr. schlug ein römischer General König Perseus in der Nähe des Olymps und besetzte Makedonien, das danach römische Provinz wurde. Durch Siedler aus dem Gebiet des heutigen Italiens entstanden in der Ebene von Thessalien und Makedonien römische Dörfer und Städte, in deren Gebieten die Aromunen autochthon lebten. Allmählich nahm die Zahl der römischen Siedlungen zu und sie breiteten sich bis Dacien aus. | Über das Leben der Vlachen als eigenständiges Volk mit neo-lateinischer Sprache befinden sich Aufzeichnungen aus dem 8. Jahrhundert im Kloster Kastamunitu auf dem Heiligen Berg Athos. Die Aromunen lebten unter anderem in Prespa, Castoria, in ganz Makedonien, in Epirus und Thessalien, Dacien, Pindus-Gebirge, Etolien, Thrazien und im Rhodopi- und Balkangebirge. In diesem Zeitraum ist Dacien, also das heutige Rumänien, bereits romanisiert worden. Im 12. und 13. Jahrhundert haben die Aromunen mehrere Staaten gegründet: die Große Walachei in Thessalien, die Kleine Walachei in Akarnanien und Etolien, die Obere Walachei im Epirus. Mit den Bulgaren zusammen gründeten sie den wlacho-bulgarischen Zarenstaat. Die Führung dieses Zarenstaats lag in den Händen der Aromunen Assan und Petru. |

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Aromunen, Vlachoi, Grammustanoi | |
Die Namen Römer, Are Römer, Are Romios, Are Romunen, Aromunen, Armun, Ermeni, Mini am, Armun
Vlech, Vlachen, Wallachen und auch Welschen sind alles Formen des gleichen Wortes.
In ganz Europa ist Welsch ein Exonym, also eine Bezeichnung für Fremde, die die germanischen Völker (und später zum Teil auch die Slawen) im Mittelalter für romanische oder romanisierte keltische Völker benutzen

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Die Vlachoi als Bürger des Osmanischen Reiches von 1453 bis 1821 | |
Im Osmanischen Reich lebten die Aromunen in den Gebirgen. Sie hatten über fast 500 Jahre ihre eigene Verwaltung und waren quasi autochton. Ihre Dörfer blühten bis zum Ende des 18.Jahrhunderts. Ebreer, Armenier, Slawen, Albaner, Aromunen haben den Handel beeinflußt. Orte wie Moschopolis, Gramostea, Aminciu, Vlaho-Clisura usw. waren bekannt für ihren Reichtum, die Schönheit ihrer Häuser sowie für ihre materielle und geistige Kultur.
Jahrhunderte hindurch lebten die Aromunen als Schäfer mit großen Schaf- und Ziegenherden sowie als Kauf-leute und entwickelten eine große und eigenständige Kultur. Mit dem von ihnen hergestellten Käse ernährten sie den gesamten Balkan, aus der Wolle ihrer Tiere fertigten sie Stoffe und Kleidungsstücke. Es wurde Tauschhandel betrieben oder mit Goldmünzen bezahlt. Es gab ebenso viele Künstler und Baumeister unter ihnen. Noch heute stehen Brücken und Bauwerke, die von Ihnen errichtet wurden. Sie waren außerdem ge-schickte Handwerker und fertigten auch Gebrauchs-waren für den Alltag. Viele Dinge, die heute als „grie-chische Waren“ angesehen werden, gehen auf die Aromunen zurück. Ihr Name als ursprüngliche Hersteller ist dabei jedoch verloren gegangen.
Um 1760 haben die Osmanen hohe Steuern von den Aromunen eingefordert, was immer wieder zu Konflikten führte. Es kam soweit, dass ganze Städte nieder-gebrannt wurden und es zum Krieg kam. Die ersten, die in die Gebirge ausgewandert sind, waren die Grammostanoi.

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Die Sprache | |
Nach der Diaspora 1790 war die Sprache der Aromunen sehr präsent.
Beinahe wäre sie zur offiziellen Schriftsprache geworden.
Da die Aromunen in vielen verschiedenen Gebieten lebten, die zum Teil räumlich getrennt waren, haben sich viele Dialekte entwickelt.
Die Aromunen waren schon immer mehrsprachig. Noch bis heute sprechen die Vlachoi aromunisch, slawisch und griechisch.
Als kleines Kind fragte ich meinen Vater woher er slawisch sprechen kann, aber ich erhielt keine Antwort. Er hatte wohl Angst, dass ich die Sprache lernen wollte. Dies war in Griechenland zu dieser Zeit jedoch nicht gerne gesehen.
In Nordgriechenland werden mehrere Sprachen gesprochen.
ab 1769 in der Diaspora
Der kulturelle Fortschritt der Aromunen begann Ende des 17. Jahrhunderts in der damals in Europa berühmten Hauptstadt Moschopolis mit ihren 72 Kirchen und einer Akademie mit großer Bibliothek und mehreren Stämmen rund um das Zentrum. Diese Stämme haben in diesen Gegenden gelebt (siehe Karte).
Im Jahr 1769 wurde Moschopolis jedoch vollkommen zerstört. Wer die Stadt vernichtete, ist nicht bekannt. Möglicherweise war es Ali Pascha, der Tyrann von Ioannina. Aber die Einäscherung der Stadt sowie vieler anderer aromunischer Ortschaften war wohl der Versuch die aromunische Kultur auf dem Balkan zu vernichten.
Danach gingen die Aromunen in die Diaspora unter anderem nach Serbien, Bulgarien, Griechenland, Ost-Makedonien und bis zur Donau.
Eine neue kulturelle Hochzeit erlebten die Aromunen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als in der europäischen Türkei mit Hilfe der rumänischen Fürstentümer Schulen für die Aromunen eröffnet wurden. Es gab rumänische und osmanische Schulen, aber keine griechischen Schulen. Die Griechen haben versteckte Schulen gehabt. In dieser Zeit vor der Diaspora waren die Sprache und Schrift so weit verbreitet, dass sie als Hauptsprache geführt worden. Durch den Handel mit vielen Fremden haben sich Sprache, Schrift und Kultur weiterentwickelt.
Durch Propaganda wurde versucht, die rumänische Sprache einzuführen. Die Menschen sollten so leichter romanisiert werden. Man wollte dadurch erreichen, daß sich weitere Stämme in Rumänien ansiedeln.
Aber die Aromunen haben an ihrer eigenen Sprache festgehalten.
Die Grammostanoi waren um 1760 die ersten unter den Vlachoi, die in die Gebirge gezogen sind.
Wir sehen als nächstes die Stämme meiner Eltern.
Wo befinden wir uns hier?
Die Karten zeigen die Gebiete, in die die Stämme ausgewandert sind.
Auf der linken Karte sehen wir die Stämme väterlicherseits in Edessa.
Diese Stämme waren nicht nur Grammustanoi, es waren auch andere Gruppen, andere Stämme, die sich nach und nach gemischt haben.
Auf der rechten Karte sehen wir die Stämme mütterlicherseits.
Wir sehen nun, wie die Leute um 1900 gelebt haben.

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Lebensweise | |
Im Osmanischen Reich lebten die Vlachoi meist als Nomaden.
• Erst in der osmanischen Zeit sind die Vlachoi präsent, stark und autochthon.
• Sie sind Halbnomaden, Nomaden, Siedler und Städter.
• Sie arbeiten als Handwerker und Händler und übernehmen mit ihren Tieren den Warentransport .
• Die verschiedenen Gruppen teilen sich und wandern aus nach Albanien, Jugoslawien, Bulgarien, Dazien und Griechenland. Sie vergessen dabei jedoch nie ihre Herkunft aus einem bestimmten Stamm – und das bis heute in der ganzen Welt.
Trotz der Diaspora halten die Stämme zusammen.

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Vom Halbnomaden zum mikro astoi Stadtbewohner | |
Nach und nach sind die Vlachoi sesshaft geworden. Dies hatte wohl vor allem praktische Gründe. Im Winter konnten sie wegen der Kälte nicht im Gebirge leben. So erwarben sie ab 1870 bis in die zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts Grundstücke auf halber Höhe zwischen den fruchtbaren Ebenen und dem Gebirge. So konnten sie ihre Viehherden im Winter unterstellen und füttern. Gleichzeitig konnten sie dort mit ihren Familien leben. Dafür mussten sie aber hohe Steuerzahlungen an die Osmanen entrichten.
Auf diesen Fotos sieht man zwei Kirchen. Sie sind für eine Kirche sehr niedrig gebaut. Dadurch fielen die Kirchen weniger auf. Dies ermöglichte den Vlachoi ihre Religion dennoch auszuüben, allerdings im Geheimen. Durch die Kriege wurden die Kirchen jedoch zerstört, ebenso wie die Häuser und Grundstücke der Aromunen. Dies war ein Grund dafür, dass die Aromunen schließlich in die Städte zogen.
Auf den Bildern sieht man noch die Reste ihrer alten Domizile.
Und jetzt schauen wir uns an, welchen Einfluss die Religion auf das Stadtbild hatte.

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Religion | |
Die Religionsausübung war im Osmanischen Reich verboten. Doch der Glaube der Menschen war so stark, sodass sie ihre Religion im Geheimen ausübten.
Die muslimische Religion erlebte eine Blütezeit, was man auch an der Anzahl der Minarette auf diesem Bild der Stadt sehen kann.
Außerhalb der Stadt waren die Aromunen noch keinem Islamisierungsdruck ausgesetzt.
Aber Leute, die in den Städten arbeiten wollten, waren gezwungen, zum Islam überzutreten. Der Islam schränkte die Aromunen in ihrer Religion und Kultur ein, sodass die Aromunen bis zum Ausbruch des Krieges lange Zeit benachteiligt waren.

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Familie | |
Rolle des Mannes
Der älteste Mann in der Familie war Familienoberhaupt und wirtschaftliches Oberhaupt. Als Erzeuger musste er eine große Familie ernähren.
Das Erbe wurde jeweils vom ältesten Sohn übernommen.
Die Rolle des Mannes als Familienvater
Das Familienleben wurde von der Arbeit des Mannes beeinflusst. Auch die Jahreszeiten spielten für die Hirten eine große Rolle. Die Schaf- und Ziegenherden mußten im Gebirge wegen wilder Hunde oder Wölfen immer bewacht werden. Außerdem konnte sich ein Tier leicht verirren oder verletzen.
Daher war es oft nötig, daß die ältesten Söhne den Vater beim Hüten unterstützten. Zum Melken wurden die Herden meist wieder ins Tal getrieben. Dort wurde auch die Milch verkauft oder zu Käse verarbeitet.

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Rolle der Frau | |
Die Frauen führten den Haushalt und kümmerten sich um die Kinder. Auch die Aussteuer für die Kinder wurde von den Frauen angefertigt.
Gemeinsam mit den Töchtern wurde Wolle verarbeitet und Kleidung sowie Textilien für den Haushalt wie Bettwäsche oder Tischdecken hergestellt.
Auch Stickereien haben eine lange Tradition.
Nach der Hochzeit wurde die Frau meist nur noch mit dem Namen des Mannes angesprochen. Sie ist dann zum Beispiel die „Frau des Kostas“.
Weibliche Familienmitglieder müssen sich den männlichen Familienmitgliedern unterordnen.
Die Frauen zogen nach der Hochzeit in der Regel in die Familie des Mannes. Dort wiederum wurde das Leben von der Schwiegermutter bestimmt, die im Haushalt das Sagen hatte. Die Familien waren sehr kinderreich. Fünf und mehr Kinder waren keine Seltenheit

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Die Kinder | |
Die Kinder gingen in der neueren Zeit fast alle zur Schule.
Die berufliche Ausbildung erfolgte danach oft in der Familie, das heißt das Kind erlernte von Vater, Großvater oder auch Onkel seine handwerklichen Fertigkeiten.
Wenn es den Familien finanziell möglich war, und das Kind die entsprechenden Fähigkeiten hatte, wurde vom Vater bestimmt, daß es studieren soll.
Allerdings war diese Ehre normalerweise einem Sohn vorbehalten. Danach war er wegen der teuren Ausbildung jedoch meist vom weiteren Erbe ausgeschlossen.
Die ganze Familie war stolz auf den gelehrten Doktor.
Oft entstand durch diese Bevorzugung allerdings auch eine gewisse die Bitterkeit unter den Geschwistern.
Trotzdem haben alle die Familienbande gepflegt und gemeinsam die Familienfeste gefeiert.

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Küche und Feste | |
Die Küche war meist fleischlos und einfach. Die Aromunen ernährten sich hauptsächlich von Brot und Käse sowie den Erträgen ihrer Felder. Ein Mal pro Woche wurde gemeinsam Brot gebacken.
Zum Frühstück gab es Brot mit heißer Milch oder Tee. Reste wurden an das Vieh oder auch an wilde Hunde verfüttert. Fleisch kam nur an Sonn- oder Festtagen auf den Tisch.
Feste
Geburt, Taufe, Hochzeiten und Beerdigungen stellten die traditionellen Festtage dar. Dazu kamen christliche Festtage wie Ostern und Weihnachten sowie die Fastenzeit. Ostern hat einen besonderen Stellenwert in der orthodoxen Kirche. Es ist das traditionelle Fest, an dem sich die gesamte Familie trifft. Bei diesen Festen wurde reichlich aufgetischt. Es gab Fleisch, das meist am Spieß gebraten wurde, sowie mit Käse und Spinat gefülltes Pitabrot und leckere Süßspeisen. Musikanten mit Klarinette, Trompete und Trommel zogen durch die Dörfer und es wurde gerne gemeinsam gesungen und getanzt.
Bei diesen Festen trugen die Aromunen besonders feine Kleider.

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Kleidung | |
Alltagskleidung für Männer und Frauen war selbstgewebt. Für ältere Leute gab es dunklere Farben, jüngere Familienmitglieder trugen hellere Farben. Die Hirten trugen Umhänge aus Ziegenwolle, die sie gegen den Einfluss der Witterung schützten.
An Festtagen trugen die Männer einen weißen Rock, der bis zum Knie reichte.
Die Frauen trugen ein langes Kleid, darüber eine Weste. Ihre Haare banden sie mithilfe einer Schleife oder einem Tuch zusammen. Der Wohlstand wurde durch Goldmünzen, die an den Kleidern befestigt wurden oder durch allerlei Goldschmuck gezeigt.

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Soziale Aspekte | |
Unabhängig von der wirtschaftlichen Situation waren die sozialen Aspekte in der Familie sehr wichtig.
Der Zusammenhalt innerhalb der Familie war groß. Auch in der Krankenpflege war die Familie ein wichtiger Bestandteil. So gab es noch keine Krankenschwestern in den Krankenhäusern. Stattdessen übernahmen Familienmitglieder die Pflege ihrer Angehörigen (siehe Fotos). Auch wenn Oma oder Opa Alzheimer hatte, verblieben sie in der Familie und wurden versorgt.
Jeder hat eine Aufgabe in der Familie.
Ein Sohn übernimmt das Geschäft der Familie, ein anderes Mitglied der Familie muss studieren. Es gab eine feste Rollenverteilung.
Ein Sohn wird zum Beispiel Arzt, der Andere bleibt Wanderhirte. Trotz solcher Unterschiede besteht ein großer Zusammenhalt in der Familie.
Um sich und ihre Familien zu schützen, mussten die Aromunen auch kämpfen.
 
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Revolution 1821 | |
Das Foto zeigt Kämpfer mit Trachten während der Revolution auf der Akropolis.
Durch die ständigen Kriege und wechselnden Grenzen waren die Vlachoi in jedem Krieg dabei und haben sich um Frieden in Grammos und Pindos bemüht.
1821 wurde Griechenland von der Herrschaft durch das Osmanische Reich befreit. Es dauerte weitere 90 Jahre, bis ganz Griechenland befreit war. Das war 1913.
Außerdem waren die Vlachoi in einigen anderen Kriegen beteiligt
Die Gramustanoi sind um 1760 in die Gebirge von Paikon vertrieben worden.
• Entlang der Gebirgsgrenze Bermion, Borras und Paikon.
• 1910-1920 kehrten sie in die Städte zurück
• 1920 lebten sie in Edessa und Pella.
• Die Vlachoi waren die Basis für Griechenlands Armee, waren große Generäle.
• 1903- Makedonischer Krieg
• 1912-1913 erste und zweiter Balkankrieg
• 1914-18 erster Weltkrieg
• 1920 Krieg der Griechen in der Türkei
• 1922 Rückkehr der Griechen von Asien nach Griechenland
• Auswanderung der Aromunen nach Rumänien
• 1940 Krieg gegen Mussolini
• Der zweite Weltkrieg dauerte von 1939 bis 1945.
• In Griechenland herrschte von 1946-49 Bürgerkrieg.
Auf dem Bild sehen wir zwei Männer.
Beide Männer waren stolze Soldaten und haben für ihr Land gekämpft. Die oberen Bilder sind vor Beginn des Krieges aufgenommen, die unteren Bilder zeigen beide im Krieg. Man sieht ihnen die Strapazen des Krieges an. Doch auch danach waren sie stolze Männer, die nicht den Mut verloren haben.
Auch die Vlachoi haben nicht den Mut verloren.
Als ich nach Deutschland kam, redete ich mit meinem Schwiegervater über die Kriege von 1939-1945 und mit meinem Vater über die Kriege 1946-1949.
Ich selbst war für 27 Monat im Militärdienst und für 3 ½ Monate beim Konflikt Türkei- Griechenland 1974 eingesetzt und kann ihre Emotionen und Leiden verstehen.
Bis dahin hatte ich zwar vom Krieg und der Vernichtung der Juden durch Adolf Hitler gehört. Der Schwiegervater hat mir erzählt wo die deutsche Armee war und bis wohin er marschiert ist.
Ich habe als Kind über die Ermordung der Juden gehört. Mein früherer Chef in Griechenland hat Auschwitz überlebt. Jeden Morgen hat er mir als einzigem Mitarbeiter über seine Vergangenheit erzählt. Jeden Tag hat er dieselbe Geschichte erzählt. Heute kann ich das vollkommen verstehen und kann ihm nachfühlen.
Mein Vater hat mir über die Besatzung und seine Verhaftung durch die deutsche Armee 1944 erzählt, aber erst als ich heiraten wollte.
Das Problem hat meine Frau auch mit ihren Eltern gehabt, dass ein Fremder das Haus betritt. Es war auch nicht einfach, die Spuren des Krieges sowie die Zuwanderung von anderen Völkern zu vergessen.
Dazu kam daß mein Vater 1949 durch linke aufständige Griechen fast erhängt worden wäre. Glücklicherweise hat er dies überlebt.

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Der Mensch kann verzeihen aber nicht vergessen. | |
Und damals sagte er:
Dadurch lernen jüngere Generationen, den Hass zu überwinden und gemeinsam in die Zukunft zu blicken.
Das hat mich auch persönlich geprägt. Man sieht es daran, dass ich eine deutsche Frau geheiratet habe.
Wenn wir zurückschauen, jeder hat es geschafft eine Familie zu gründen, trotz aller Hindernisse. Wir können vergeben. Aber nicht vergessen.
Ich danke meinen Eltern aus Grammusta, Edessa und den Schwiegereltern aus Mannheim.
Die Aromunen haben unter mehreren Völkern und Stämmen im ganzen Balkan gelebt. Es ist ihnen gelungen, ihre autochthone Lebensweise, Kultur und Tradition sowie ihre Stämme und Stammeszugehörigkeit mit Vernunft zu bewahren. Sie haben sich als Bilinguisten mit Willensstärke überall angepasst.
Nach Sokrates waren Vernunft, Wille und Sinnlichkeit die Ideale der Bildung und des Lebens.
Heute sind die Aromunen überall auf der Welt verbreitet und gut integriert aber trotzdem nicht assimiliert.
Die Aromunen sind heute keine Halbnomaden mehr sondern leben meist in Städten. Sie haben Positionen und Ämter in Politik , Wirtschaft und Kultur.
Ich bin stolz, daß ich die Geschichte meiner Vorfahren erforscht habe.
Impressum
Verantwortlich:
Nikos Dimakas
geb. in EDESSA PELLA,Griechenland.
Aristotelus 50,
58200 Edessa
www.nikos-dimakas.de
n.dimakas@t-online.de
Name und Anschrift: Nikos Dimakas
Max-Enderlin str.5A
68259 Mannheim
Telefon: 0621/796400
Handy: 0171/6164889
Fax: 0621/79949990
E-Mail:n.dimakas@t-online.de
E-Mail: casterfeld@t-online.de
E-Mail: nikos.dimakas@gmx.de
Inhaltlich verantwortlich: Nikos Dimakas
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